Studie: Heimische IT-Manager zunehmend für Sicherheitsmaßnahmen im Rechenzentrum sensibilisiert.
Der Schutz vor Datendiebstahl wird für Unternehmen immer wichtiger. Verlust oder Manipulation von sensiblen Daten können Firmen sogar in den Ruin treiben. Laut einer aktuellen Studie des Sicherheitsexperten Firstprotect in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien rechnen drei von vier Unternehmen zukünftig mit verstärkten Hackerattacken und Einbruchsdiebstählen, 55 Prozent wollen ihre Sicherheitsin-frastruktur daher weiter ausbauen.
Sieben von zehn Firmen fühlen sich zwar ausreichend vor potenziellen Schäden geschützt, gleichzeitig will aber jedes zweite Unternehmen seine Sicherheitsmaßnahmen ausbauen. Die Zahl der von Hackerangriffen betroffenen Unternehmen ist derzeit noch überschaubar, dürfte den Experten zufolge aber deutlich ansteigen. Denn: 93 Prozent der befragten Topmanager würden ihren IT-Kollegen dringend zusätzliche Investitionen in die Sicherheitsinfrastruktur von Rechenzen-tren empfehlen.
„Serverräume und Rechenzentren müssen in Zukunft noch stärker abgesichert werden“, betont Firstprotect-Österreich-Chef Michael Röhrenbacher. „Das Thema Industriespionage ist nicht zuletzt aufgrund der NSA-Vorfälle ins Bewusstsein der IT-Manager gerückt.“
Die befragten Sicherheitsprofis sind bei der Kostenschätzung für ein gutes Sicherheitssystem realistisch. Vier von zehn CIOs nennen einen Rahmen von 10.000 bis 50.000 Euro. 27 Prozent gehen von Investitionen zwischen 51.000 und 500.000 Euro aus. Für den Wiener UBIT-Chef Robert Bodenstein sind solche Investitionen existenzsichernd: „Der Schaden bei einem Totalverlust ist zumeist kaum wieder gutzumachen“, warnt der Wirtschaftskämmerer.
Als weitaus geeignetste Maßnahme gegen Hackerangriffe gilt laut den befragten CIOs die Errichtung einer Firewall. Weitere als sinnvoll erachtete Sicherheitsvorkehrungen sind regelmäßige Wartungsarbeiten, Mitarbeiterschulungen und die Installation von Virenschutzprogrammen. Bei der Wahl des Anbieters von Sicherheitslösungen erwarten die befragten Unternehmen vor allem qualifiziertes Personal, 24/7-Verfügbarkeit, Top-Wartung und gute Referenzen.
Auch „materielle Firewall“ essentiell.
Trotz der Fülle an virtuellen Gefahren dürfen Firmen auf die materielle Sicherung ihrer Rechenzentren nicht vergessen. „Die beste Firewall ist wertlos, wenn der Serverraum für Unbefugte zugänglich ist“, erklärt Sicherheitsspezialist Röhrenbacher. Die Wahl der Sicherheitsvorkehrungen sollte man einer nüchternen Kosten-Nutzen-Analyse unterziehen. „Je sensibler die Daten, desto mehr muss man investieren.“
Die befragten IT-Manager halten Zutrittskontrollen für den besten Schutz vor Einbrüchen, gefolgt von Sicherheitstüren, Alarmanlagen und Videoüberwachung. Röhrenbacher rät zu einer audiovisuellen Live-Fernüberwachung. Bei dieser Lösung wird der vermeintliche Datendieb schon beim Einbruchsversuch via Lautsprecher mit bis zu 120 Dezibel aufgefordert, sich zu legitimieren. So entstehe in 95 Prozent aller Echteinbrüche keinerlei Schaden.