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Für die Rieck Logistik-Gruppe spielt das Client-Management-System bei der Zentralisierung ihrer globalen IT eine tragende Rolle. So dauert das Rollout eines neuen Clients heute statt vier Stunden nur noch 30 Minuten. Zudem laufen viele IT-Aufgaben, die früher aufwändig zu erledigten waren, heute automatisiert ab – und das weltweit auf allen PCs des Logistikunternehmens.
Foto: Rieck Softwareinstallationen finden bei Rieck nun als „unattended Setup“ statt „Turnschuh-Administration“ wäre noch eine krasse Untertreibung gewesen: Für die IT-Abteilung der Rieck Logistik-Gruppe, inhabergeführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Großbeeren (südl. von Berlin), hätte es früher wohl eher einer mehrtägigen Reise bedurft, um IT-Probleme an ihren Standorten in China zu beheben. Deshalb kümmerte sich bisher natürlich ein Kollege vor Ort darum. Doch genau das war das Problem: Der zentralen IT oblag zwar die Aufsicht, sie gab die grundlegende Richtung vor. Einfluss auf den Betrieb vor Ort hatte sie jedoch nicht. So schraubte jeder (Teil- oder Vollzeit-)Administrator in den Niederlassungen an den Clients herum; verschiedene Groupware-Lösungen an den Standorten verschleierten den Überblick, was überhaupt an Software und Hardware installiert ist. Prozessoren verschiedenster Generationen und unterschiedliche Festplattenarten waren im Einsatz. Eine solche Heterogenität macht den IT-Betrieb wenig kontrollierbar und unüberschaubar.
Zustände, die bei Rieck inzwischen Vergangenheit sind – nach einer Rundumerneuerung der IT-Landschaft. Neben der Virtualisierung von rund 45 Applikationsservern im Rechenzentrum Großbeeren sowie der Einführung von Citrix-Terminalclients für alle Standorte außerhalb des Großraums Berlins gehörte dazu auch die Standardisierung der Hard- und Software aller Arbeitsplatz-PCs im Unternehmensverbund sowie die Einführung eines standortübergreifenden Client Managements. Zu den Aufgaben der 14 Team-Mitglieder der Rieck-IT zählen seitdem nicht nur die Weiterentwicklung und Pflege der selbstentwickelten Speditionssoftware, sondern auch die Planung und Betreuung der gruppenweiten Netzwerk- und Client-Infrastruktur.
Allein 300 PCs wurden im Zuge der IT-Neuaufstellung gekauft und mittels der Client-Management-Lösung von Aagon mit Betriebssystem und Software bestückt. „Tabula rasa zu machen, war für uns die wirtschaftlichste Alternative“, sagt Tom Polten, IT-Leiter der Rieck Logistik-Gruppe. Für die ACMP Suite als neues Client-Management-System hatte sich die Rieck-Gruppe entschieden, „weil uns das Produkt durch seine Einfachheit im Umgang überzeugte. Die Art der Softwareverteilung sucht ihresgleichen“, erklärt Tom Polten. Dem IT-Leiter gefällt auch das kollegiale Miteinander. „Für angeblich falsche Fragen abgekanzelt zu werden, wie man es von manchem großen US-Hersteller kennt, geschieht einem bei Aagon nicht. Man agiert auf Augenhöhe – von Mittelständler zu Mittelständler.“
Im ersten Schritt installierte die IT-Abteilung den ACMP-Agenten auf allen bestehenden Clients, um die bestehende Hard- und Software zu inventarisieren. Die dabei gewonnenen Informationen dienten der Ausstattungsplanung der neuen Client-PCs; außerdem ließen sich so auch Anwendungen identifizieren, die nicht gebraucht und somit entfernt werden können. Im nächsten Schritt ging es daran, Softwarepakete für die automatische Verteilung der Anwendungen auf die neuen Arbeitsplatzrechner zu erstellen. „Paketieren von Software ist kein einmaliger Vorgang, sondern ein Prozess, der eigentlich nie abgeschlossen ist“, erklärt Tom Polten. „Wir haben unsere Anwendungen zunächst priorisiert und dann damit begonnen, die Applikationen der Reihe nach zu verpacken“.
Entsprechend seinem Rollout-Profil erhält ein neuer Client-PC bei Rieck immer genau die Softwareausstattung, die der jeweilige User benötigt, bevor der Rechner an dessen Arbeitsplatz aufgestellt wird. Für die spätere Versorgung mit Updates oder sogar eine Neuinstallation des Betriebssystems reicht es dann aus, dass der PC mit dem Netzwerk verbunden ist. Alle Softwareinstallationen finden als „unattended Setup“ statt, was im Gegensatz zum Imaging-Verfahren deutlich mehr Flexibilität bietet. Der Rechner wird dabei automatisiert im laufenden Betrieb bespielt, ohne dass der User davon beeinträchtigt wird.
Fünf verschiedene Rollen haben Tom Polten und sein Team im Client-Management-System definiert, darunter als wichtigste ein Logistikprofil mit verschiedenen Logistik-ERP-Systemen, ein Buchhaltungsprofil mit SAP sowie ein Vertriebsprofil mit den vertriebsrelevanten Systemen. „Diese Rollen ändern sich aber auch ständig“, erläutert der IT-Leiter. „Mit der ACMP-Suite können wir dies sehr gut anpassen, ohne dafür gleich das Image des Rechners auf den Kopf zu stellen“ – für ihn ein klarer Vorteil gegenüber reinen Imaging-Lösungen.
Inzwischen sind es 500 Rechnerarbeitsplätze, die unter permanenter Aufsicht des Client Managements stehen. Das Rollout eines neuen Clients dauert heute statt vier Stunden nur noch 30 Minuten. 16 Clients kann das IT-Team mit dem Client-Management-System parallel betanken und erfüllt so den selbst gesteckten Anspruch: Ist ein PC defekt, steht bereits am nächsten Werktag ein neuer bereit, und zwar an allen Standorten weltweit. In der Zentrale in Großbeeren ist ein solcher Hardwareaustausch – also das Bereitstellen eines neuen Rechners mit aktueller Softwareausstattung – sogar innerhalb von zwei bis drei Stunden der Fall.
Die Mehrheit der 14 Beschäftigten in der IT-Abteilung ist ohnehin im Wesentlichen mit Softwareentwicklung und Datenintegration befasst. Das Administrations-Team kann – dank Unterstützung des Client-Management-Systems – klein gehalten werden, und vor Ort in China, Tschechien und anderswo ist niemand mehr erforderlich, der sich um Softwareupdates und dergleichen kümmert. Lediglich neue Hardware muss im Bedarfsfall aufgestellt werden – um den Rest kümmert sich die zentrale IT. Für Tom Polten sind die wertvollsten Komponenten das Softwaredeployment und die Übersichten in ACMP, bzw. die Client Commands. Bei Rieck wird keine Software mehr ohne Client Command installiert. „Dies hilft uns ungemein, die Systemlandschaft homogen zu halten.“ Mehrere 100 eigene Commands wurden seit Einführung des Systems erstellt.
Automatische Verteilung von Betriebssystemen sowie Anwendungen auf einheitliche Hardware in allen Standorten ist aber nicht alles, was die Rieck Logistik-Gruppe mit dem Client-Management-System erledigt. Im Vorfeld eines angekündigten Audits von Microsoft wurde auch das Lizenzmanagement-Modul der Aagon-Software implementiert und mit Unterstützung des Herstellers eine unternehmensweite Übersicht der installierten Softwarelizenzen erstellt. „Diese wurde Microsoft übermittelt, seitdem haben wir Ruhe“, so Tom Polten zufrieden.